Thema Kultur
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2006-08-22 Vorbericht:
„Königin der Instrumente“ kommt
nicht aus der Mode

Orgelfestwochen bereichern zum 15. Mal den rheinland-pfälzischen Kultursommer
 
ape. Rheinland-Pfalz.
Sie waren von Anfang an wichtiger Bestandteil des rheinland-pfälzischen Kultursommers: die „Internationalen Orgelfestwochen“ mit ihren jeweils rund 20 Konzerten auf interessanten Orgeln im Land. Davon gibt es eine Menge, denn Rheinland-Pfalz ist ein „Orgelland“ mit großer Tradition auch im Orgelbau. Die geht zurück auf die schon im 17. Jahrhundert hier ansässigen Orgelbauer-Dynastien König und Stumm. Die Hauptsaison der jetzt 15. Orgelfestwochen beginnt am 3. September mit zeitgleichen Konzerten auf der historischen Stumm-Orgel der Abteikirche Bendorf-Sayn und der soeben generalüberholten großen Rieger-Orgel von 1960 in der Abteikirche Marienstatt/Westerwald.

In Sayn Spätbarock, in Marienstatt klassische Moderne, Gegenwart in Bad Ems mit einer Sandner-Orgel von 1995 oder in Oppenheim mit einer nagelneuen Woehl-Orgel: Wie die „Königinnen“ der Instrumente zeitliche Eckpunkte des Orgelbaus markieren, so schlägt das Programmkonzept der Festwochen eine Brücke über Jahrhunderte der Orgelmusik.   Altmeister kommen zu Gehör, Meister der Moderne nicht minder. Sakrale Musik nimmt naturgemäß breiten Raum ein, aber auch Weltliches nebst Grenzüberschreitungen zu Jazz und Pop finden hier Werkstatt und Bühne.

Orgeln sind individuelle Instrumente. Dan Zerfaß, Domkantor zu Worms und künstlerischer Leiter des Orgelfestivals, verweist auf die historisch gängige Praxis, wonach viele Musikstücke ausdrücklich für die Möglichkeiten einzelner Instrumente komponiert wurden.  Umso kurioser, so Zerfaß, dass Rheinland-Pfalz zwar unglaublich reich an Instrumenten sei, aber kaum eigene Orgelkomponisten von Rang hervorgebracht habe. Weshalb die Festivalmacher seit 15 Jahren akribische Mühe darauf verwenden, möglichst adäquate  Literatur nebst geeigneten Organisten für die konzertant hochklassige Nutzung der speziellen Eigenschaften jedes heimischen Instrumentes zu finden.

Solch beharrlich verfolgte Qualitätsansprüche begründen den guten Ruf  der Orgelfestwochen in der Szene: Auswärtige Tastenkünstler von Rang folgen mittlerweile gerne der Einladung nach Rheinland-Pfalz – obwohl die Gagen hier eher bescheiden ausfallen. Beispielsweise wird heuer in Bad Ems David Briggs aus den USA spielen. Bei den drei Konzerten in Marienstatt werden der Franzose Vincent Dubois, der Italiener Paolo Oreni und die Britin Jane Parker-Smith die Orgel schlagen. Namen, die dem breiten Publikum kaum bekannt sind, die aber in der „Orgelgemeinde“ einen sehr guten Klang haben.

Im Orgel ART Museums Windesheim spielen Organist Joachim Enders und Trompeter Manfred Bockschweiger eine „Musica furiosa“ mit Bearbeitungen von Schostakowitsch bis Piazzolla. Der Wormser Dan Zerfaß bietet in Zeltingen-Rachtig auf der neuen Weimbs-Orgel von St. Marien eine musikalische Reise durch sieben Länder, der Schwede Hans-Ola Ericsson in Oppenheim Tschaikowskis 6. Sinfonie in einer Orgelbearbeitung. Der Alzeyer Organist Hartmut Müller lädt zum „Orgelkonzert für Kinder“ in die Mainzer Christuskirche. Und zum Abschluss der Festwochen nutzen Ulfert Schmidt und die Sopranistinnen Dörte und Heidrun Blase die romantisch ausgelegte Fischer+Krämer-Orgel von St. Clemens Mayen für die Aufführung selten gehörter Romantik- Werke.

Ausführliches Programm unter www.kultursommer.de
 
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