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Vergebung. Aber mich hat Mozart nicht als Kind schon gepackt und von da
an fest im Griff behalten. Seine Stückchen KV 1 bis 5,
Anfangs-Obligati jeden Klavierunterrichts, begeisterten den Lehrer mehr
als den Schüler. Genial, sicher. Aber herrjeh,
süßlicher Spielkram wie vieles andere vom Wolferl
auch. An
Mozarts Opern, an die Oper überhaupt war kein Herankommen
für
einen Jugendlichen 1968 ff, der es über Jahre mit Voltaire
hielt:
„Mag wer will schlechte Tragödien mit Musik ansehen,
in
denen alle Auftritte nur den Zweck haben, Gelegenheit zu zwei oder drei
lächerlichen und nicht hingehörigen Liedern zu
geben.“
Bach war mein Türöffner zur Klassik, Beethoven wurde
mein
Tröster, Aufrührer, Inspirator. Vielleicht war ich
bis eben
zu unerfahren, mag sein: zu jung für Mozart. Vielleicht
brauchte
es einfach 50 Lebensjahre, um die Tiefen in
„Thamos“, in
der Ouvertüre zu „Idomeneo“, im
Klavierkonzert KV 491
zu erspüren. Erwachsen nun, genieße ich das
Privileg, Mozart
neugierig und kritisch hinhörend für mich entdecken
zu
dürfen – statt ihn anbeten zu
müssen.
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