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2005-12-12: Kommentar
Richtig, aber noch zu wenig
 
ape. Wird nun richtig was getan, um den Klimawandel einzudämmen? Oder bestehen die Ergebnisse der Weltklimakonferenz von Montreal doch nur aus wohlmeinenden Absichtserklärungen ohne tatsächliche Wirkkraft? Am Ende der 13 Konferenztage sind diese Fragen nicht eindeutig zu beantworten. Nur zu gerne würde man den euphorischen Einschätzungen von Sigmar Gabriel, Stephan Dion und anderen beipflichten. Der deutsche Umweltminister sprach von einer "historischen Übereinkunft", sein kanadischer Kollege meinte gar, nach den Vereinbarungen von Montreal werde sich "die Menschheit mit ihrem Planeten versöhnen".
 
Der Kyoto-Prozess wird über 2012 hinaus fortgesetzt, seine Umsetzung konkretisiert, die Dritte Welt eingebunden, Verstöße gegen das Protokoll werden bestraft. Das ist gut. Auch gut ist, dass die USA bewegt werden konnten, zumindest an den ferneren Diskussionen teilzunehmen. Weniger gut ist, dass der Preis dafür in einer unverbindlichen Formulierung der weiterführenden Kyoto-Ziele besteht. Schlecht ist, dass Russland nur widerwillig mitzieht, China, Indien und Australien noch nicht mit im Klimaschutzboot sitzen. Und ganz schlecht ist, dass Amerikas Regierung sich nach wie vor weigert, konkrete Verpflichtungen zur Verringerung von Treibhausgasen einzugehen - obwohl dieses Land 25 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht, bei nur vier Prozent Anteil an der Weltbevölkerung.

Ex-Präsident Bill Clinton hat in Montreal seiner störrischen Regierung deshalb wuchtig ins Gewissen geredet: Die USA seien beim Klimaschutz "der schlimmste Missetäter". Ob das George W. Bush beeindruckt, darf bezweifelt werden. Wirkungsvoller könnte da schon sein, dass in weiten Teilen der USA Bundesstaaten und Städteverbünde inzwischen einfach ihre eigene, teils überaus fortschrittliche Umweltpolitik machen. Die Umweltignoranz Washingtons verfing auch in Montreal nicht mehr: Die 157 Mitgliedsländer des Kyoto-Protokolls verfolgten mit durchaus bemerkenswerter Entschlossenheit ihren Kurs. Der Prozess wird fortgesetzt, wenn"s sein muss eben auch ohne Amerika. Wobei diejenigen Recht behalten könnten, die prognostizieren, dass die USA diese Isolation allzu lange ohnehin nicht mehr durchhalten. Denn der fortschreitende Klimawandel tut selbst der Supermacht richtig weh - auch wirtschaftlich...

Bei allem Optimismus, der nach Montreal sogar die Umweltschutzorganisationen erfasst hat, bleibt allerdings ein arges Problem. Das bringt ein WWF-Sprecher so auf den Punkt: "Leider ist der Klimawandel immer noch viel schneller als die Politik."
 
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