Thema Kultur
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2005-11-22:
Aufbruch für 350 junge Musiker
Neuartige Selbstdarstellung bewährter Fördereinrichtungen - Fünf Landesmusikensembles traten erstmals gemeinsam auf
 
ape. Rheinland-Pfalz. Fünf Landesmusikensembles für Jugendliche gibt es in Rheinland-Pfalz. Die ersten wurden schon 1973 gegründet, doch erst jetzt traten sie einmal gemeinsam vors Publikum. Mit dieser Konzertpremiere wurde im Großen Haus des Mainzer Staatstheaters zugleich die neue, verbindende Dachmarke der Ensembles auf den Weg gebracht: "Junge Musik Rheinland-Pfalz". Das Konzert bewies, dass sich hören lassen kann, was darunter firmiert.
 
Es gibt sie überall, die musikalischen Überflieger, Könner, besonderen Talente. In Schulen, Musik- und Chorvereinen oder bei Privatlehrern quer durchs Land wachsen sie heran. Früher oder später allerdings dürsten sie auch nach dem gemeinsamen Musizieren mit anderen Talenten ihres Kalibers. Wird diese Möglichkeit, diese Art musikalischer Förderung unter professioneller Anleitung geboten, kann Erstaunliches herauskommen. Das Land Rheinland-Pfalz bietet derartige Förderung mit seinen fünf Jugendmusikensembles.

Das Jugendblasorchester und das Jugendensemble für Neue Musik wird vom Landesmusikrat getragen. Jugendchor, Jugendjazzorchester und Jugendsinfonieor-chester hingegen sind Einrichtungen des Mainzer Kulturministeriums. Mindestens zwei Mal jährlich trommeln die jeweiligen Formationen ihre in der Regel 13- bis 19-jährigen Mitglieder aus allen Landesteilen zu Arbeitsphasen zusammen. Diese münden in Auftritte daheim oder Konzertreisen nach auswärts, ja bis nach Übersee ein. Denn Rheinland-Pfalz entsendet seine Jugendmusiker gerne auch als Kulturbotschafter von Niveau ins Ausland.

Die Ensembles sind "Durchlauferhitzer"; nach einem Aufnahmevorspiel macht man ein paar Jahre mit, geht dann seiner eigenen Wege - als Profi im Musikfach oder als anderweitig Tätiger mit verbessertem Werkzeug für ein nachher erfüllendes Hobby. Hobbymäßig klang allerdings nicht, was jetzt in Mainz beim ersten gemeinsamen Konzert in der Geschichte der fünf Landesjugendensembles zu hören war.

Der Chor servierte einen Leistungsquerschnitt von erstaunlicher Klasse, der vom skandinavischen Volkslied über eine voluminöse Rossini-Partie und ein schwieriges Werk der Moderne bis zum poppigen Abba-Medley reichte. Die Bläser straften das Vorurteil von der Humtata-Sparte Lügen: Sie demonstrierten kunstvolle Differenziertheit im Felde sinfonischer Blasmusik. Das Jugendensemble für Neue Musik zeigte viel Einfühlungsvermögen für John Cages befremdliche Avantgarde. Die 1979 von Uli Adomeit gegründete Jazz-Jugendbigband, neuerdings Phoenix Foundation genannt, ließ es kräftig swingen. Und das große Sinfonieorchester stellte mit dem ersten Satz aus Dvoraks 9. Sinfonie klar: Diese Jugend entfaltet ganz eigene Musik-Vitalität - und die Distanz zum Profiklang ist so furchtbar gar nicht.

Während die Bühne des Staatstheaters beim gemeinsamen Finale mit einem Queen-Arrangement überfüllt war, blieb im Parkett mancher Sitz leer. Will sagen: Die Wahrnehmung für die fünf rheinland-pfälzischen Jugendensembles vor allem in der hiesigen Öffentlichkeit entspricht seit Jahren nicht ihrem künstlerischen Niveau. Diesem Manko soll nun ein im Kulturministerium entwickeltes Konzept stärkerer Kooperation und verbesserten gemeinsamen Marketings unter der Dachmarke "Junge Musik Rheinland-Pfalz" entgegenwirken. Das Konzert der 350 hoch motivierten jungen Leute an diesem Wochenende in Mainz war Startschuss und erstes interessantes Exempel für das neue Konzept.
 
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