Thema Ökonomie / Ökologie
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2005-10-20: Kommentar
Die alltägliche Klimakatastrophe
 
ape. Die Hurrikan-Saison 2005 entwickelt sich zum Albtraum für die Anrainer des Golfes von Mexiko und des Karibischen Meeres. "Wilma" stellte gestern Früh als 21. Unwetter der "Tropensturm"-Klasse innerhalb eines Jahres den Rekord von 1933 ein. Noch am Vormittag wurde der Sturm auf Kategorie 4 hochgestuft, ist damit zwölfter Hurrikan der Saison - wieder ein Zählrekord in der bis 1851 zurückreichenden Hurrikan-Statistik. Zwei Stunden später hatte "Wilma" Stärke 5, war damit der dritte Hurrikan dieser Schwere innerhalb eines Jahres - eine nie dagewesene Häufung. "Wilmas" Zentrumsluftdruck von 884 Hektopascal ist der tiefste in der Geschichte der Hurrikan-Messung.
 
Es könnte schlimm werden, sehr schlimm. Auf den Großen Antillen und an den mittelamerikanischen Küsten ist es schon seit gestern schlimm: Überschwemmungen, Erdrutsche, Schlammlawinen; Tote auf Haiti, Obdachlose in Honduras, Evakuierungen auf Kuba, Katastrophenwarnungen in Nicaragua, Guatemala und Mexiko. Die "vergessenen Länder" möchte man sie fast nennen, weil sich die mediale Aufmerksamkeit einmal mehr auf die fürs Wochenende befürchtete Anlandung "Wilmas" im US-amerikanischen Florida konzentriert. "Katrina" war schrecklich für New Orleans, aber der Hurrikan "Stan" vor zwei Wochen nicht minder furchtbar für Mittelamerika, insbesondere Guatemala. Nur sind die rund 2000 Toten dort, die vielen hundert noch immer Vermissten, die 200 000 Obdachlosen und die unzähligen ihrer Lebensgrundlage beraubten Kleinbauern kaum ins globale Bewusstsein eingedrungen.

Man stelle sich in Mainz oder Koblenz vor, es käme alle paar Wochen wieder die Warnung vor einem Sturm, der einen zur Flucht zwingt, Haus und Hof zerstören, das Leben nehmen könnte. Dies ist Alltag geworden bei unseren Nachbarn auf der anderen Seite des großen Teiches - der Alltag des Klimawandels. Und je ärmer sie sind, umso schwerer dessen Folgen. Wir wollen jetzt die Daumen drücken oder beten, dass "Wilma" die Kraft verlässt. Eine Strategie auf Dauer ist das freilich nicht.
 
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