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2005-06-25: Feature
Mit Kultur lernen Schüler leichter
Kompetenznachweis geplant - Bildungspass belegt, welche Fähigkeiten sich Jugendliche bei Musik und Theater erworben haben
 
ape. Hätte "Pisa" sonst nichts bewirkt, für diesen Anstoß allein müsste man dankbar sein: Schulen, Gremien und Kulturszene in Rheinland-Pfalz bemühen sich verstärkt um ein Miteinander im Dienste der Bildung. Der Kultur-Arbeitskreis der SPD-Landtagsfraktion brachte jetzt in Mainz Künstler und Pädagogen zusammen. Nächste Woche startet in Koblenz die erste Runde eines Projektes namens "Kompetenznachweis Kultur".
 
Die in Mainz zu Meinungsaustausch und Präsentation schulischer wie außerschulischer Kinder- und Jugendprojekte versammelten Künstler, Pädagogen und Politiker waren sich einig: Kunst und Kultur sind eine Art Grundnahrungsmittel, dessen der Mensch von Kind an bedarf. Ohne hinreichende Beschäftigung mit Kunst und Kultur ist an eine optimale Entfaltung geistiger, seelischer, sensorischer, motorischer und sozialer Fähigkeiten nicht zu denken.

Diese Argumentation weiß auch neuere Erkenntnisse der Humanwissenschaften auf ihrer Seite. Danach tragen Singen und Musizieren, Tanzen, Schauspielen und bildnerisches Gestalten entscheidend zur Individualentwicklung bei, kommen obendrein der Lernfähigkeit in naturwissenschaftlich-mathematischen und sprachlichen Bereichen erheblich zugute. Die Herablassung, mit der das künstlerisch-kulturelle Tun an den Schulen über Jahrzehnte in die Randständigkeit gedrängt wurde, erweist sich demnach zusehends als Sündenfall. Die jetzige Konferenz in Mainz war eine unter vielen ähnlichen in diesen Monaten. Zuletzt hatten dem Themenkomplex "Kulturelle Bildung" beispielsweise der Museumsverband eine große Tagung oder die Villa Musica eine prominent besetzte Podiumsdiskussion gewidmet.

Bei all diesen Gelegenheiten wurde deutlich, dass sich in jüngerer Gegenwart quasi von unten her eine bemerkenswerte Vielzahl an Verbindungen zwischen Kulturszene und Jugendarbeit entwickelt.

Da ziehen zwei bis 30 Musiker starke Gruppen der Philharmonischen Orchester aus Koblenz und Mainz durch die Klassenzimmer des Landes. Da öffnen sich Kulturinstitutionen mit museums- oder theaterpädagogischen Konzepten, Workshops, Clubs für Kinder, für Kooperationen mit Schulen und außerschulischen Jugendgruppen. Handlungs- und erlebnisorientiert müssen solche Aktivitäten sein, unterstrichen die Hauspädagogen des Historischen Museums Speyer und des Theaters Trier in Mainz.

Da steigen Künstler in die Arbeit mit Schülern ein: Saxofonist und Komponist Richard Wester berichtete von faszinierenden Erfahrungen bei Konzertgesprächen etwa im Wied-Gymnasium; der Bildende Künstler Stefan Budian stellte Pläne für ein Projekt "Artist in Residence" an der Grund- und Hauptschule Mainz-Mombach vor.

Von einer anderen Seite her will die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (BKJ) die beim Kultur-Tun erworbenen Fähigkeiten für die Jugendlichen besser nutzbar machen. Das Modellprojekt "Kompetenznachweis Kultur" qualifiziert in der freien Jugendkulturarbeit Tätige zur Ausstellung eines Bildungspasses. In diesem wird attestiert, welche Kompetenzen - von praktischen bis zu sozialen Fähigkeiten - sich Jugendliche bei Kulturaktivitäten angeeignet haben

Die erste Weiterbildung dieser Art beginnt in Koblenz. Die dortige Jugendkunstwerkstatt hat gleich zwölf ihrer Mitarbeiter angemeldet, denn JuKuWe-Chef Christof Nießen sieht darin Chancen, den mit Kultur erworbenen Fähigkeiten die gebührende Anerkennung zu verschaffen - etwa durch Ergänzung von Bewerbungen mit besagtem Bildungspass. 

Infos unter: www.kompetenznachweis-kultur.de
 
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