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2004-11-04 Kommentar:
Zeugnisse vom Leben der Alten

Faszination der frühen Kulturen - Die Tutanchamun-Ausstellung

 
ape. Ob Etrusker, Hethiter, Azteken oder eben jetzt die Pharaonen in Bonn - wann immer und wo immer güldene Hinterlassenschaften aus ferneren Verhangenheiten öffentlich präsentiert werden, strömt das Publikum zu Hunderttausenden. Ist es Mode, Trend, Hype? Ist es der Spaß am Mega-Event, die Lust oder klammheimliche Gier auf Zierrat von Gold und Edelstein? Das mag es auch sein, denn schwach sind wir alle und also empfänglich für Glanz und Glorie, gerade dort, wo sie über die Abgründe von Jahrhunderten, Jahrtausenden gar herüberstrahlen. Aber Ausstellungen wie die über Tutanchamun und die Seinen jetzt in der Bundeskunsthalle eröffnen weit mehr als bloß Blicke auf wohlfeile Schatzkammern vergangener Herrschaft.

Die Faszination der Exponate für uns Heutige erwächst nicht aus ihrer Schönheit allein, sondern aus dem eigentümlichen Zusammenwirken von Geschichte und in edlen Materialien vergegenständlichter Kunst. Abschnitte von Menschheitsgeschichte manifestieren sich in Kunstwerken - was Abenteurer oder Archäologen der Erde entrissen haben, legt in sorgsam ausgeleuchteten Vitrinen Zeugnis ab vom Leben der Alten, von der Kultur unserer frühen Vorfahren. Ein einseitiges Zeugnis sei das, nur das Leben von Königen und Fürsten beleuchtend, so mag ein verständlicher Einwand gehen, der freilich außer Acht lässt: Dass die Ausstellungsstücke den Stand der Handwerkskunst jener Zeit ebenso spiegeln wie den Grad des Naturverständnisses, das damalige Weltenbild, die Ordnung seinerzeitiger Gesellschaft ...

Wer die offenkundigen oder versteckten Botschaften in all der geheimnisvollen Schönheit der überkommenen und doch so frisch wirkenden Ausstellungstücke zu lesen weiß, dem erzählen sie die lebendigsten Geschichten aus der Geschichte. Selbstredend bedarf es dazu der Hilfe von Fachleuten, bedarf es auch der Mühe des Laien, diese in Beschriftungen und Begleitmaterialien zur Ausstellung angebotenen Hilfen zu ergreifen. Bewundernd schauen ist stets nur der erste Schritt ins Reich der Erkenntnis. Dort erwartet den Ausstellungsbesucher ein anderes Wunder: Dass ihm bei aller Fremdheit die pharaonische Welt doch mit der unseren verwandt vorkommt. Was wir sind, sind wir geworden.
Andreas Pecht
 
 
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